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Granit: Was ist das?
Knallhart, vielseitig und dabei gut aussehend: Granit ist ein Naturstein mit einer Menge verschiedener Facetten und mindestens genau so vielen Vorteilen. Er entsteht durch das Erstarren von Magma unter der Erdkruste und ist besonders reich an Quarz, Feldspaten und dunklen Materialien wie zum Beispiel Glimmer. Seine Bestandteile, aber auch die regionalen Begebenheiten am Abbauort sorgen für einen großen Farbenreichtum, der von hellem Grau bis ins Gelbe, Blaue oder Rote reicht. Eine Farbe hat echter Granit allerdings nie: Schwarz. Bei dem umgangssprachlichen, sogenannten schwarzen Granit handelt es sich meist um das Tiefengestein Gabbro, das seine dunkle Farbe durch einen hohen Anteil der Minerale Pyroxen und Olivin erhält. Dem Gabbro fehlt dabei schlichtweg eins der wichtigsten Merkmale des Granits: Ein Quarzanteil von mindestens 20 Prozent.
Typisch Granit sind zudem die schillernden Kristalleinschlüsse, die dem Stein ein besonders edles Aussehen verleihen. Wobei er längst keine Rarität ist: Granit wird nahezu weltweit abgebaut. Auch in Deutschland, wie beispielsweise im Bayerischen Wald, im Harz oder im Fichtelgebirge – sogar auf dem Mars und dem Mond werden Vorkommen vermutet. Anders als der zarte Marmor, gehört Granit außerdem zur Gruppe der sogenannten Hartsteine. Und diese Bezeichnung ist Programm, gilt der Stein doch als besonders widerstandsfähig und belastbar. Schnitte, Kratzer und Schläge, aber auch Hitze steckt die extrem harte Oberfläche weg wie kaum ein anderes Material. Auch deswegen fürchten ihn zum Beispiel Fahrraddiebe, die sich an Vorhangschlössern aus dem Material im wahrsten Sinne des Wortes "die Zähne ausbeißen".
Von der Arbeitsplatte bis zur Spüle – Granit in der Küche und im Badezimmer

Die Eigenschaften des Granitsteins machen ihn überall da zum perfekten Kandidaten, wo das Material größeren Belastungen ausgesetzt ist. Verwendung findet er zum Beispiel:
- im Innenausbau. Als Granitboden oder -fliesen, Arbeitsplatten, Fensterbänke oder Granitspülbecken
- im Gartenbau und Outdoor-Bereich. Als Terrassenplatten, Beet-Begrenzung oder Mobiliar, wie z.B. als Granittisch
- als Außenwandverkleidung, besonders von öffentlichen Gebäuden
- im Straßenbau. Als Pflasterstein, Poller oder Bordsteinkante
- beim Bahnbau. In Form von Schotter
Besonders im Outdoor-Bereich kann sich der Naturstein von seiner besten Seite präsentieren. Schließlich ist er wetterfest und zeigt selbst nach Jahrzehnten der Nutzung kaum Alterserscheinungen. Darüber hinaus passt er sich dank seiner vielen Facetten wunderbar an unterschiedliche Stile an und ist – egal ob sie ihre grüne Oase eher wild-romantisch oder geradlinig-urban lieben – ein verlässlicher Partner bei der zeitlosen Gartengestaltung. Gleiches gilt natürlich auch für den Innenbereich, wo sich Granit vor allem im Bad und der Küche durchgehend großer Beliebtheit erfreut.
Im Zuge des Naturtrends kommen dabei im Badezimmer gern massive Aufsatz-Waschbecken, die aus einem Stück Stein gefräst werden, zum Einsatz. In der Küche hingegen, ist Granit als individuelle Arbeitsplatte oder Rückwand beliebt. Auch hier natürlich in erster Linie wieder wegen seiner Strapazierfähigkeit: Die heiße Pfanne zu lange auf dem Stein stehen gelassen? Oder mit dem Messer daneben geschnitten? Kein Problem für die Granitarbeitsplatte. Zumindest nicht, wenn diese richtig imprägniert wurde.
Wie Sie Granit am besten reinigen sollten

Grundsätzlich haben Sie sich mit ihrem Granit für einen pflegeleichten Kandidaten entschieden. Als Naturstein hat er jedoch ein paar spezielle Bedürfnisse, auf die sie Rücksicht nehmen sollten, wenn Sie sich die Schönheit des Steins erhalten wollen. So ist Granit grundsätzlich porös, weswegen er Fette und Flüssigkeiten aufsaugen und halten kann. Um das zu verhindern, muss der Granit regelmäßig – mindestens ein Mal im Jahr, besser noch alle sechs Monate – mit einem Spezialmittel imprägniert werden. Spätestens wenn der Abperl-Effekt auf der Platte nachlässt, wird es Zeit, das Schutzschild zu erneuern. Wischen Sie Ihre Platte zudem nach jeder Nutzung mit einem feuchten Tuch ab, denn haben sich erst einmal Ablagerungen gebildet, sind diese meist nur schwer wieder zu entfernen.
Verzichten Sie dabei jedoch auf starke zitrus- oder essighaltige Reiniger sowie Chemikalien, diese können die Steinoberfläche auf Dauer attackieren und stumpf werden lassen. Am besten greifen Sie direkt auf einen Granit-Reiniger zurück, da dieser auf den PH-Wert des Steins abgestimmt ist. Aber Achtung! Nicht jeder Granit ist auch ein Granit, so werden auch andere Tiefen- bzw. Umwandlungsgesteine, manchmal sogar Kunststeine (zum Beispiel Fragranit oder Silgranit) umgangssprachlich gern so bezeichnet, obwohl sie sich anders zusammensetzen und somit unter Umständem eine andere Pflege brauchen.
Der Kostenfaktor beim Granit-Kauf

Da es Granit in einer großer Vielfalt mit vielen unterschiedlichen Zeichnungen und aus verschiedenen Herkunftsländern gibt, ist die Frage nach dem Preis gar nicht so leicht zu beantworten. So sind Granite aus China und Indien mit einigen Euro pro Quadratmeter besonders günstig, wobei Sie sich gerade bei letzteren vor dem Kauf immer auch rückversichern sollten, dass die Natursteine ohne Kinderarbeit produziert wurden.
Des weiteren hat die Härte des Materials ebenso wie Abbau und Verarbeitung sowie die Verfügbarkeit Einfluss auf den Preis des Granitsteins. Als natürliches Produkt sind manche Arten nur begrenzt verfügbar, was ebenso Einfluss auf die Preisgestaltung hat und zu Kosten von mehreren tausend Euro pro Quadratmeter führen kann. Bei Arbeitsplatten für die Küche spielt außerdem die Dicke des Produkts eine Rolle. So sind 2 cm dicke Platten bereits ab ca. 60 Euro pro Quadratmeter erhältlich.