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Fugenfarben für mehr Raumakzente

Fliesenkollektion "Design"
© Stefan Thurmann
Neben der Fliese bestimmen auch die Fugen den Eindruck eines Raumes maßgeblich mit. Je nach Farbton können die Fugen kontrastieren, betonen oder eine harmonische Raumstimmung schaffen.

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Eher unscheinbar, aber für die Raumwirkung ungemein wichtig: die Farbe der Fliesenfuge. Während sich Bauherren für die Bemusterung von Fliesen meistens ausreichend Zeit nehmen, wird über die spätere Fugenfarbe kaum oder gar nicht nachgedacht. Dabei ist es sehr entscheidend, ob die Fuge eine hellere, dunklere oder eine ähnliche Tönung wie die ausgesuchte Fliesen hat. Denn je nach Wahl des Kontrastes kann das Fugengitter deutlich hervortreten oder sich dezent im Hintergrund halten, um so die Fliese wirken zu lassen. Im schlimmsten Fall kann durch die falsche Fugenfarbe eine Fliese ihre Wirkung im Raum nicht entfalten oder - schlimmer - es entsteht ein unharmonischer Raumeindruck.

Die Farbtöne

Die meisten Fliesenfugen sind in Weiß oder in klassischem Zementgrau gehalten. Dabei ist das Angebot von Fugenfarben in den letzten Jahren immer größer geworden und reicht von strahlendem Weiß über Grau und sogar Schwarz bis zu erdigen Farbtönen wie Terrakotta oder Karamell. Selbst satte Farben wie Rot und Blau sind als Sonderfarben erhältlich. So lässt sich für jeden Stil eines Raumes auch immer eine geeignete Fugenfarbe finden.

Fugenfarben für mehr Raumakzente
© Jonas von der Hude

Wie so häufig beim Einrichten und Dekorieren gilt aber auch für die Fugenfarbe: Weniger ist mehr! Schließlich soll eine geflieste Fläche mehrere Jahre lang gefallen. So kann eine farblich kontrastreiche Kombination anfangs noch schön sein, mit der Zeit aber als zu grell und aufdringlich empfunden werden. Dessen solte man sich bewusst sein.

Die richtige Fugenfarbe finden

Wie aber nun den richtigen Farbton für die ausgewählte Fliese finden? Zunächst: Den einen, richtigen Ton gibt es nicht. Der eigene Geschmack ist schlichtweg ausschlaggebend. Daher sollte man sich fragen, was man mit der Fugenfarbe erreichen will: Soll mit der Fuge und einem entsprechendem Farbton das Gesamtbild eines Raumes harmonisch wirken? Oder soll mit der Fuge eher der Fliesenboden besonders betont werden?

Badezimmer und Schlafzimmer vereint
© Bernd Borchardt

Für den harmonischen Charakter empfiehlt es sich, eine Fugenfarbe aus der gleichen Farbfamilie oder sogar "Ton in Ton" zur Fliese auszuwählen. Sprich: Eine weiße Fliese bekommt eine weiße bis maximal silbergraue Fuge, eine braune Fliese eine Fugenfarbe von Braun bis Beige. Neben einer harmonischen Raumwirkung hat diese Vorgehensweise noch einen weiteren positiven Nebeneffekt: Durch das dezente Fugengitter wirken die Fliesen größer, was auch den Raum großzügiger wirken lässt.

Für den akzentuierenden Einsatz der Fuge bieten sich Farben an, die sich vom Farbton der Fliese abheben oder sogar deren Komplementärfarben sind. So können dunkle Fliesen mit einer sehr hellen Fuge versehen werden oder weiße Fliesen durch eine markante Fuge in Anthrazit beinahe wie von einem Bilderrahmen eingefasst aussehen. Wer solch eine Fuge wählt, sollte sich bewusst sein, dass das Fugengitter dann zum bestimmenden Element im Raum wird und die Fliese gewissermaßen in den Hintergrund tritt. Gleichzeitig wird der Raum allein schon durch das betonte Fugengitter sehr belebt, so dass man diesen Umstand bei der weiteren Einrichtung berücksichtigen sollte. Sonst kann der Raumeindruck schnell unruhig sein.

Praxistipp für Fugenfarben

Jeder gute Fliesenleger möchte seine Kunden zufrieden stellen. Sprechen Sie ihn daher auf die verschiedenen Möglichkeiten der Fugenfarben an. Er wird bei der Auswahl bestimmt gern behilflich sein. Beste Methode ist es, einige Fliesen zur Probe auf dem Boden auszulegen und verschieden getönte Fugenmörtel im Trockenzustand lose in die Fugen zu geben. So sieht man am schnellsten, was einem gefällt und ist auch später mit dem Ergebnis nach dem Verfliesen zufrieden.

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