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Fichtenholz

Fassade aus Fichtenholz
© Kuhnle/Knödler
Fichtenholz ist preiswert. Deshalb werden heute Möbel, Baustoffe, Papier und Verpackungen aus Fichte hergestellt.

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In Europa ist die Fichte, wissenschaftlich als Picea geläufig, der häufigste Baum im Wald und Fichtenholz folglich die häufigste Holzart. Vor allem in den Gebirgsregionen Nord-, Mittel- und Südeuropas sind Fichten heimisch. In Osteuropa reicht die Verbreitung bis nach Russland. Weitere Vorkommen gibt es in Nordamerika und in Teilen Asiens. Die in Europa heimische Gemeine Fichte (Picea abies) – in Mitteleuropa sogar der einzig natürlich vorkommende Vertreter seiner Art – zeichnet sich durch eine rote Rinde aus weswegen der Baum auch Rotfichte oder Rottanne genannt wird.

In der Holzindustrie genutztes Fichtenholz stammt in der Regel nicht aus natürlichen Wäldern, sondern wird in großen Waldgebieten angebaut. Das schnell wachsende Fichtenholz macht rund dreißig Prozent der europäischen Waldflächen aus. In Mitteleuropa gehört Fichtenholz zu den wichtigsten Hölzern im Holzhandel.

Aussehen von Fichtenholz

Fichtenholz hat eine helle Farbe, die gelblich-weiß bis rötlich-weiß ausfallen kann und gelbbraun nachdunkelt. Die Oberfläche weist eine deutliche Strukturierung durch eine zungenförmige oder fein gestreifte Maserung auf, die deutliche Astlöcher zeigen kann. In gehobeltem Zustand weist Fichtenholz einen matten Glanz auf. Fichtenholz ist sehr harzhaltig. Man kann die Harzkanäle in einem geraden Querschnitt erkennen.

Fichtenholz
© Richard Lampert

Eigenschaften von Fichtenholz

Die Verarbeitung von frischem und trockenem Fichtenholz kann mit allen gängigen Holzwerkzeugen sowohl maschinell als auch handwerklich durchgeführt werden. Fichtenholz ist weich, elastisch und hat ein geringes Gewicht. Obwohl Fichtenholz schnell getrocknet werden kann, bilden sich kaum Risse. Fichtenholz weist eine gute Tragfähigkeit auf, die es als Konstruktionsholz nutzbar macht. Ohne eine Behandlung mit Holzschutzmitteln ist Fichtenholz nicht witterungsbeständig und fängt vor allem bei Erdkontakt schnell an zu faulen. Oberflächenbehandlungen wie lackieren, beizen oder streichen sind problemlos möglich, wenn eventuelle Harzreste beseitigt sind. Die Schwindung von Fichtenholz ist im mittleren Bereich anzusiedeln und es ist relativ formstabil. Fichtenholz ist anfällig gegenüber Pilz- und Insektenbefall. Durch Pilzbefall entsteht bei Fichtenholz die so genannte Rotfäule.

Vorteile des Holzes

  • günstig
  • schnell nachwachsend
  • vielseitig einsetzbar
  • heimisches Holz, daher gute Ökobilanz

Verwendung von Fichtenholz

Eine große Bedeutung hat Fichtenholz für Konstruktionen im Bauwesen, zum Beispiel für Dachstühle, Deckenbalken oder Gerüste. Da Fichtenholz schnell nachwächst und günstig ist, wird es für die Herstellung von Papier und anderen Zellstoffen verwendet. Bei der Fertigung von Balken, Spanplatten, Sperrholz, Brettschichtholz und weiteren Holzwerkstoffen kommt Fichtenholz ebenfalls dank seiner großen Verfügbarkeit zum Einsatz. Außerdem werden Verpackungen wie Fässer, Paletten und Kisten aus Fichtenholz gemacht. Für Möbel und Innenausstattungen im skandinavischen Stil wird Fichtenholz massiv oder in Form von Holzwerkstoffen häufig genutzt. Besonders günstige Möbel sind oft aus Fichte gemacht. Auch als Brennholz eignet sich Fichtenholz hervorragend.

Nachteile des Holzes

  • unbehandelt nicht witterungsbeständig
  • nicht widerstandsfähig bei Pilz- und Insektenbefall
  • anfällig gegenüber Rotfäule

Weitere Holzarten neben Fichtenholz:

Ahornholz
Birkenholz
Birnbaumholz
Buchenholz
Eichenholz
Eschenholz
Kiefernholz
Kirschbaumholz
Lärchenholz
Mahagoniholz
Nussbaumholz
Räuchereiche
Rotkernbuche
Teakholz
Walnussholz
Zwetschgenholz

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