Holz zu beizen dient zum Färben von Holz, wobei die natürlichen Strukturen und Eigenheiten des Holzes erhalten bleiben. Auch wenn Sie Möbel selbst bauen oder ihnen ein antikes Aussehen verleihen wollen, sollten Sie sie diese mit Holzbeize behandeln. Allerdings: Beizen schützt das Holz nicht vor Schimmel und Feuchtigkeit, weshalb eine abschließende Versiegelung empfehlenswert ist. Wir erklären die wichtigsten Schritte und geben Infos zum Thema Holz beizen.
Welche Effekte entstehen?
Wenn Sie Holz beizen, dringt die Beize tief in das Früh- und Spätholz ein - dadurch entstehen Holzbilder mit folgenden Effekten:
1. Es werden die Fasern nur gefärbt, ohne dass die Struktur überdeckt wird.
2. Der natürliche Farbton wird unterstrichen bzw. hervorgehoben.
3. Die Maserung wird betont.
4. Der Kontrast bei Weichhölzern wird hervorgehoben und die positive Struktur beibehalten.
5.Holzunterschiede werden abgedeckt.
Die verschiedenen Holzbeizen
Wer Holz beizen möchte, kann das in vielen Holztönen, aber auch in bunten Farben machen. Der endgültige Farbton ergibt sich später aus dem Beizton, der Beschaffenheit des Holzes und der Oberflächenversiegelung. Auch die Beizart ist entscheidend: Chemische Beizen betonen eher die Maserung; Beizen mit Pigmenten oder Farbstoffen verdecken den Faserverlauf leicht. Wenn Sie dafür mit Spezialbeizen arbeiten, können Sie sogar Porenstruktur betonen.

Sie können Beizmittel entweder gebrauchsfertig kaufen oder als Pulverbeize mit warmem Wasser anmischen. Beizmittel auf Wasser-Alkoholbasis sowie auf Lösungsmittelbasis eignen sich, wenn Sie fein- und grobporige Arten von Holz beizen wollen. Auch auf Wasserbasis können Sie Holz beizen, das ist die umweltfreundlichste Variante. Farb- und Beizextrakte können zum Abtönen von Beizen eingesetzt werden.
Holz beizen in fünf Schritten
Holz zu beizen ist eigentlich gar nicht so schwer. Es ist sogar sehr einfach – wenn Sie sich an unsere fünf Schritte halten:
1. Bevor Sie starten, sollten Sie auf dem gewünschten Holzstück oder Möbel sämtliche Metallbeschlägeentfernen. Holzbeizen reagieren mit ihnen, was zu ungewollten Farbunterschieden führen kann.
2. Test der Beize: Prüfen Sie an einer nicht sichtbaren Stelle, wie das Holz auf die Beize reagiert. Je nach Holzart kann der Farbton unterschiedlich ausfallen. Gefällt ihnen das Ergebnis nicht, können Sie nun noch reagieren.

3. Vorbehandlung: Wässern Sie zunächst die zu beizende Holzoberfläche, damit die Holzporen die Beize später besser aufnehmen können. Tragen Sie dazu lauwarmes Leitungswasser mit einem Schwamm auf. Nach dem Abtrocknen des Holzes können Sie Holzfasern, die sich durch das Wasser aufgestellt haben, mit einem Schleifpapier in 180er Körnung abschmirgeln. Wichtig: Entfernen Sie danach gründlich alle entstandenen Abschleifreste wie Staub und Holzfasern.
4. Nun können Sie anfangen: Tragen Sie die gut umgerührte oder geschüttelte Lösung mit einem breiten Pinsel gleichmäßig und satt entlang der Maserung auf. Danach pinseln Sie quer und abschließend wieder längst zur Maserung. Nach einer Antrocknungszeit von etwa einer Viertelstunde sollten Sie überschüssige Beize von der Oberfläche mit einem Lappen entfernen. Fertig.
5. Etwa 6 bis 8 Stunden nach dem Auftragen ist die Beize getrocknet. Die Oberfläche ist dann wieder beanspruchbar. Wichtig: Beim Beizen wird das Holz nur gefärbt. Um es vor Feuchtigkeit und Schimmel zu schützen ist es daher empfehlenswert, das Holz anschließend noch mit Lack, Holzöl oder Wachs zusätzlich zu behandeln. Und tragen Sie die Produkte erst auf, nachdem die Beize wirklich vollständig getrocknet ist. Ansonsten ruinieren Sie sich selbst ihre vorherige Arbeit.
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