So richten Sie schwierige Zimmer ein

Kleine Räume: Küchen mit Kombüsen-Charme
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Bevor Sie sich ans Einrichten der Zimmer Ihrer neuen Wohnung wagen, sollten Sie tief Luft holen, Ihre persönlichen Wünschen und Lebensgewohnheiten bedenken - und eine Raumanalyse machen. Die wichtigsten Punkte für die Zimmer-Planung im Überblick.

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Ist die neue Wohnung erstmal gefunden, gilt es zu klären: Wie hole ich aus jedem Zimmer das beste heraus, welches Zimmer ist für welche Funktion am besten geeignet? Zimmer A ist vielleicht schön hell und glänzt mit Stuck an der Altbaudecke, hat aber eine ungünstige Schlauchform. Zimmer B dagegen präsentiert sich herrlich quadratisch mit reichlich Stellfläche für Möbel, ist aber relativ dunkel, weil eine Eiche vor dem Fenster viel Tageslicht schluckt. Probleme, die jeder kennt, für die es aber Lösungen gibt.

Raumanalyse für jedes Zimmer

Am Beginn jeder Planung sollte eine gründliche Raumanalyse für jedes Zimmer stehen. Gehen Sie Zimmer für Zimmer in Ruhe durch und prüfen Sie, welche Vor- und Nachteile das Zimmer hat. Eine gelungene Raumplanung orientiert sich am jeweiligen Lebensstil und berücksichtigt drei Aspekte für jedes Zimmer: Funktion, Anordnung und Stil. Hat das Zimmer eine oder mehrere Funktionen, zum Beispiel Wohnen und Arbeiten oder Kochen und Essen? Welche Vorzüge sollen im Zimmer betont, welche Nachteile – wie hässliche Heizungsrohre oder beschädigtes Parkett – lieber kaschiert werden? Oft hilft es auch, einen maßstabsgetreuen Grundriss für das Zimmer zu zeichnen, bei dem Sie die Zimmerflucht bedenken und die ebenfalls auf Papier gezeichneten und ausgeschnitten Grundflächen der gewünschten Möbel hin und her zu schieben. Alle offenen Fragen beantwortet? Dann geht es weiter mit dem nächsten Schritt.

Zimmer mit Mehrfachnutzung planen

So richten Sie schwierige Zimmer ein
© Christian Burmester

Die Mieten sind hoch, die Quadratmeterpreise bei Eigentumswohnungen und Häusern auch. Klar, dass sich da nicht jeder ein eigenes Zimmer für jede Funktion leisten kann oder möchte. Doch mit vorsichtiger Abgrenzung und guter Raumplanung lassen sich auch Leseecken oder Arbeitsplätze in Zimmer mit Wohn- oder Schlaffunktion integrieren, ohne dass man den Computer immer direkt vor der Nase hat, wenn man das Zimmer betritt.

Oft genügt schon ein frei stehendes Bücherregal, ein kleiner Vorhang oder Paravent, um die einzelnen Funktionsbereiche im Zimmer voneinander abzugrenzen. Manchmal ist auch ein abweichender Farbton an der Wand oder ein anderer Bodenbelag ausreichend, um die eigentlich unsichtbare Funktionsgrenze im Zimmer deutlich zu machen. Denn: Abgrenzen sollten Sie, das schafft optische Ruhe und am Ende mehr Wohnlichkeit in einem Kombi-Zimmer.

Schwierige Zimmer einrichten

Kleine Zimmer verlangen Einfallsreichtum, denn ihre Größe lässt sich ohne größere Bauarbeiten nicht ohne Weiteres verändern. Weil aber das menschliche Auge mit kleinen Tricks leicht zu manipulieren ist, wirken auch kleine Zimmer richtig möbliert ganz groß. Nicht zu viele Möbel sollte man einem solchen Zimer zumuten. Die Wandfarben hell und die Fensterdeko spärlich halten, damit viel Licht ins Zimmer fällt. Damits nicht zu langweilig wirkt: Muster und Texturen auf Möbeln und Tapeten zaubern Abwechselung in kleine Zimmer.

Kleine Küchen sollten nicht mit großen Tischen überfrachtet werden. Vielleicht passt ein kleineres Möbel oder ein Frühstückstresen ins Zimmer? Und für die Suche nach cleveren Aufbewahrungslösungen sollte man sich Zeit lassen, denn wird in der Küche jeder Winkel optimal genutzt, geht das Arbeiten in dem Zimmer danach umso besser.

Längliche Zimmer haben ihre Tücken. Sie wirken oft zusammengestückelt, weil es schwierig ist, Möbel richtig anzuordnen und Funktionsbereiche optisch zu unterteilen. Ein guter Trick ist hier, die längsten Wände im Zimmer in der hellsten Farbe zu streichen, um sie für das Auge zurückweichen zu lassen. Markante Schränke oder Regale an den kurzen Wänden im Zimmer lassen diese breiter wirken. Manchmal erzielt man zudem überraschende Effekte, wenn kleinere Möbel nicht entlang der Wände, sondern quer im Zimmer aufgestellt werden.

Farbe, Licht und Deko fürs Zimmer

Luftiger Vorhangstoff "Laola" aus Leinen von Sahco Hesslein
© Maren Stöver

Farben beeinflussen die Wahrnehmung im Zimmer und verändern optisch dessen Form und Größe. Überlegen Sie sich, was Sie erreichen wollen. Soll das Zimmer warm, kühl, geräumig oder gemütlich wirken? Wichtig außerdem: Eine Farbe kann aktiv, neutral oder passiv im Zimmer sein. Neutrale Farben wie Weiß oder Creme bilden den Hintergrund für auffällige Möbel im Zimmer, aktive Farben sind dunkel und warm.

Ein wichtiger Punkt für den Wohlfühlfaktor im Zimmer ist immer die richtige Beleuchtung. Tageslicht und Kunstlicht müssen ins richtige Verhältnis gesetzt werden. Meist sind in jedem Zimmer drei Beleuchtungsarten nötig: Hintergrundlicht zum Ausleuchten des Zimmers, Funktionslicht zum Arbeiten oder Lesen und Akzentlicht für bestimmte Stimmungen oder zum Beleuchten besonderer Möbel oder Bereiche im Zimmer. Fensterdekoration sollte dem Zimmer möglichst wenig Licht rauben.

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