Er ersann "nutzlose Maschinen“ oder "unlesbare Bücher“ und war sehr viel sperriger, als es sein populärstes Objekt – eine Hängeleuchte, im Grunde nur ein über Ringe gezogener Stretchschlauch – ahnen ließ. Gleichzeitig war Bruno Munari auch das Gegenteil: Humanist, Philosoph und insbesondere Kindern gegenüber ein leidenschaftlicher Pädagoge, der mit Bilderbüchern oder kinetischen Mobiles verzaubern wollte. Design und Designer sah der Mailänder sehr viel nüchterner und kritischer, als es heute Mode ist. Sein Lieblingsbeispiel: der Liegestuhl – bestes Design, aber kein Designer.
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Bruno Munari war Bildhauer, Maler, Grafiker, Autor und vieles mehr; in Italien kennt man ihn nicht zuletzt als Schöpfer des Spielzeugaffen "Zizi", in den 60er Jahren nahm er mehrmals an der Documenta teil. Auch als Industriedesigner gelangen ihm einige bleibende Entwürfe, die von Interesse an neuen Materialien und cleveren technischen Lösungen künden. Dazu gehört auch dieser Aschenbecher, der in den 50er Jahren auf vielen Tischen zuhause war: Sein markantes kubisches Gehäuse besteht aus Melamin, als Deckel kommen zwei Aluminiumklappen zum Einsatz.
Aus dem Jahr: 1957
Hersteller: Danese

Die Form dieser Leuchte ist, so Munari, an die Struktur einer Bambusstange angelehnt – die meisten fühlen sich jedoch eher an eine Aalreuse erinnert. Ausgangspunkt war der Wunsch nach einer Hängeleuchte, die groß und plastisch, aber leicht zu montieren sein sollte. Das Schlauchgewebe, das Munari in einer Strumpf-Fabrik fertigen ließ, wird über Ringe unterschiedlicher Größe gezogen und von innen beleuchtet – ein einfaches, oft aufgegriffenes Prinzip mit eindrucksvoller Wirkung. "Falkland" steht damit für die Lust am Plastischen, die für die 60er Jahre ebenso charakteristisch ist wie die unvoreingenommene Suche nach neuen Fertigungsmethoden.
Aus dem Jahr: 1964
Hersteller: Danese