Designer-Porträt Gaetano Pesce (* 1938)

Pesces Objekte sind nicht so einfach wie sie aussehen; als Bildhauer, Tüftler, Märchenerzähler ist er ein Grenzgänger, den Intellektuellen manchmal zu sinnlich, den Spaß-Designern zu tiefgründig. Bei Carlo Scarpa studierte er Architektur, aber das Genre schien ihm zu konservativ, lieber verließ er sich auf die Fähigkeit des Künstlers zu spielen und zu staunen. Zweimal gelangen ihm so ganz große Möbelideen: ein Filzsessel mit einem großen, mantelähnlichen Klappkragen und eine pralle Pop-Sitzskulptur. Bei ihrer Premiere 1968 nutzte sie eine Technik, die heute aus Gründen des Umweltschutzes verbannt ist: „Up“ kam im Karton und blies sich beim Öffnen der Vakuumhülle selbst auf – eine Idee, die Pesce beim Öffnen einer Kaffeeverpackung gekommen war.