Nicht nur das Doppel-A sichert Aalto für immer einen der ersten Plätze in jedem Designlexikon. Der Finne gilt als der weicheste Modernist, zeitlebens dem Menschen und der Natur nahe. Sein Großvater war Förster, sein Vater Landvermesser. Typische Aalto-Formen sind Welle und Fächer: Häuser tragen spielerisch ansteigende Dächer, eine Vase zeigt den Grundriss eines Sees. Eines seiner ersten Bauprojekte ist ein Lungensanatorium im Süden Finnlands, für das er 1931 geschwungene und federnde Schichtholzstühle entwirft. Ihre Eleganz ist fast Nebensache: Wärmer und softer als die bis dahin verwendeten Metallstühle sollen sie den Tuberkulosepatienten ihr stundenlanges Sitzen an frischer Luft erleichtern.
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Wie kaum ein zweites Objekt zeigt diese berühmteste aller modernen Vasen, mit welcher Haltung der Architekt und Designer Alvaar Aalto an die Gestaltung von Dingen heranging: Anders als die Bauhaus-Moderne, die mit ihrem kühlen Funktionalismus das Maschinenzeitalter feierte, bezog sich Aalto gestalterisch stets auf die Landschaft seiner finnischen Heimat. So lässt auch diese Vase mit ihren organisch ein- und ausschwingenden Linien an Vorbilder aus der Natur denken, ohne allzu deutlich deren Formen zu zitieren. Die Vase, die auf der Pariser Weltausstellung 1937 gezeigt wurde, ist eines der Markenzeichen des finnischen Unternehmens Iittala, das sie bis heute in Lizenz fertigt.
Aus dem Jahr: 1936
Hersteller: Iittala

Nahe der finnischen Kleinstadt Paimio entstand Ende der 1920er Jahre nach Plänen Alvar Aaltos ein Sanatorium für Tuberkulosekranke: Ein heller, lichtdurchfluteter Bau, der sich mit Balkonen und Glasflächen nach Süden öffnet. Ebenso bekannt wie das Krankenhaus selbst wurden die Möbel, die Aalto mit seiner Frau Aino für die Patienten entwarf. Inspiriert von den Stahlrohrmöbeln der Bauhaus-Moderne, schufen sie schlichte, leichte und dennoch bequeme Sessel und Liegen, deren Rahmen sie nicht aus Metall, sondern aus Birkenholz fertigen ließen – es schien ihnen passender, da es weniger kühl wirkte.
Aus dem Jahr: 1931
Hersteller: Artek

Das Modell "44" führt den Typus des Bugholz-Sessels fort, wie ihn Aalto Ende der 20er Jahre für das Sanatorium von Paimio entworfen hatte. Den Birkenholzrahmen mit seinem markanten Knick übernahm er fast unverändert; die Sitzfläche besteht allerdings nicht aus gebogenem Schichtholz, sondern ist komfortabel gepolstert – ein Sessel für zu Hause, der als nordisch-natürliche Alternative zu den Bauhaus-Stahlrohrmöbeln viele Freunde gewann.
Aus dem Jahr: 1932
Hersteller: Artek

Mitte der dreißiger Jahre entwickelte Alvar Aalto eine Reihe von Freischwingern, mit denen er den modernen Typus der Bauhaus-Stahlrohrstühle in seine eigene charakteristische Formensprache übersetzte: Die Lehnen sind nicht geometrisch gerade, sondern lebendig gerundet; als Material dient nicht Stahlrohr, sondern Birkenholz – sieben miteinander verleimte, in einem aufwändigen Verfahren gebogene Teile. Nicht zuletzt deshalb ist die Liege bis heute ein teures Liebhaberobjekt geblieben.
Aus dem Jahr: 1937
Hersteller: Artek

Mit seinem Holzrahmen aus gebogenem Birkenholz gibt sich dieser Servierwagen als typischer Aalto-Entwurf zu erkennen. Im Gegensatz zu den ähnlich konstruierten Sitzmöbeln mit ihren organisch geschwungenen Lehnen wirkt er jedoch strenger und geometrischer. Die geraden Linien und exakten Rundungen zeigen Anleihen bei den Stahlrohmöbeln, die kurz zuvor zu Markenzeichen der deutschen Bauhaus-Moderne geworden waren.
Aus dem Jahr: 1936
Hersteller: Artek

Diesen schlichten, stapelbaren Hocker entwarf Alvar Aalto für die von ihm gebaute Stadtbibliothek von Viipuri. Da er preiswert sein und in großen Stückzahlen hergestellt werden sollte, entschied er sich für Birkenholz, das im waldreichen Finnland wesentlich erschwinglicher war als Stahl. Als preiswerter Haushaltshocker fand er auch außerhalb der Bibliothek rasch Verbreitung; heute ist er einer der bekanntesten Möbelentwürfe des finnischen Architekten und Designers.
Aus dem Jahr: 1930
Hersteller: Artek