Herr Lohmann, Ihr Büro hat das neue SCHÖNER WOHNEN-Haus entworfen. Was macht das SCHÖNER WOHNEN-Haus prinzipiell aus?
Ein SCHÖNER WOHNEN-Haus soll grundsätzlich keinem Trend folgen, sondern zeitlose Qualität bieten, zum einen natürlich in der Gestaltung, zum anderen natürlich auch im Hinblick auf die Zukunftsfähigkeit eines Hauses. Dazu gehört das Energiethema, aber auch die variable Nutzung der Räumlichkeiten im Haus.
Auf was haben Sie bei den diesjährigen Entwürfen besonderen Wert gelegt?
Bei dem diesjährigen Entwurf lag der Schwerpunkt eindeutig darauf, dass neben dem architektonischen Anspruch auch die zeitgemäßen Themen Energie, Mobilität und Kommunikation miteinander verbunden werden. Das Besondere an diesem Haus ist daher die Kombination von Technik und Architektur, die sich insbesondere in der Fassadengestaltung des Musterhauses mit Photovoltaikelementen widerspiegelt.
Welche Vorteile sehen Sie als Architekt in der Fertigbauweise des Hauses?
Die Fertigung der Häuser läuft geschützt vor Wind und Wetter mit permanenter Güteüberwachung. Dabei veredelt SchwörerHaus den Rohstoff Holz selbst zu hochwertigen Bau- und Werkstoffen. Das beginnt im eigenen Sägewerk, wo die angelieferten Baumstämme aus heimischen Wäldern bedarfsgerecht zugesägt werden und endet bei der sorgfältigen Verladung auf Lastwagen für den späteren Aufbau vor Ort auf der Baustelle.
Die Zusammenarbeit von mir als frei schaffendem Architekten und SchwörerHaus als über Jahrzehnte etabliertem Fertighaushersteller hatte den Vorteil, dass sich jeder mit seinen Kernkompetenzen an der Entwicklung beteiligen konnte. Wir hatten bei diesem Projekt die Möglichkeit, unsere Architekturvorstellungen in Verbindung mit erprobten und bewährten Ausführungstechniken von SchwörerHaus umzusetzen. Auf diese Weise kommen Gestaltungs- und Ausführungsqualität zu einem sehr hochwertigen Produkt zusammen.
Wie hat die geplante spätere Bauweise und Energienutzung Ihre Arbeit beeinflusst?
Wir hatten mit allen Projektbeteiligten im Vorwege bereits festgelegt, dass das Haus ein Effizienzhaus 55 sein soll. Und somit im Bezug zum Standard nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) nur 55 % so viel Energie pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr verbraucht werden darf. Übersetzt bedeutet es, dass das neue SCHÖNER WOHNEN-Haus 45 % weniger Energie verbraucht als der Gesetzgeber fordert. Aufgrund dieser Grundvoraussetzung wurde eine einfache kubische Form des Gebäudes gewählt, bei dem auf aufwändige Vor- und Rücksprünge bewusst verzichtet wurde, um Energieverluste zu reduzieren. In der Fassade und auf dem Dach des Musterhauses sind Photovoltaik-Elemente von der Firma Würth Solar integriert, die so viel Energie produzieren wie eine vierköpfige Familie übers Jahr für Heizung und Lüftung benötigt. Die selbst erzeugte Energie reicht sogar noch zusätzlich für die "Betankung" eines Elektrorollers.
Für welche Bewohner haben Sie das SCHÖNER WOHNEN-Haus entworfen? Und wie weit lässt sich das SCHÖNER WOHNEN-Haus an die Bedürfnisse seiner späteren Bewohner anpassen?
Das SCHÖNER WOHNEN-Haus ist ein klassisches Haus für die Familie, die zukunftsorientiert leben und wohnen möchte. Ein Wohnstil, der sowohl Einfachheit und Funktion, als auch Individualität vereint – erfrischend hell, beruhigend freundlich, herzlich offen, klar ordnend.
Der Bauherr kann über die Fassade und über den Gebäudetyp, ob Flachdach oder Satteldach, die Ausstrahlung des Hauses selbst bestimmen. Zum einen, ob es eine moderne "Kiste" wird oder eher ein traditionelles Einfamilienhaus mit Satteldach. Eine vielschichtige Fassadengestaltung in Form, Farbe und Materialität ist individuell möglich. Die Luftbalken im Terrassenbereich und am Eingang, die auch bei den früheren Entwürfen verwendet wurden, schaffen Bereiche der Ruhe. Wie bei den früheren SCHÖNER WOHNEN-Häusern ist auch eine spätere Erweiterung der Wohnfläche durch Anbauten möglich.