Artikelinhalt
1. Preis: Wohn- und Bürohaus auf kleinem Restgrundstück
Mitten in der Kölner Innenstadt hat sich die Baulücke mit nur 4,6 Metern Breite befunden. Eindeutig zu schmal, um hier ein konventionelles Reihenhaus umzusetzen. Im Bebauungsplan waren außerdem die Anzahl der Geschosse, Dachform und Tiefe des Baukörpers vorgegeben. Damit bot die winzige Parzelle kaum Spielraum in der Horizontalen, aber immerhin die Möglichkeit, zwölf halbgeschossig versetzte Ebenen übereinander zu stapeln.
Die Architekten reagierten mit ihrem Entwurfskonzept auf die beengte Grundstückssituation und lösten damit auch ein häufiges Stadthaus-Problem: Da die Belichtung des 14 Meter tiefen Gebäudes nur über die extrem schmalen Stirnseiten erfolgen kann, galt es, dieses Defizit so gut wie möglich zu kompensieren.
Ein offenes Raumkontinuum erstreckt sich nun vom Keller bis zum Dach. Im Zentrum liegen das Treppenhaus sowie ein durchgehender Luftraum, der nicht nur Sichtkontakte zwischen den einzelnen Etagen herstellt - er dient auch als Lichthof und sorgt im Gebäudeinnern für angenehme Helligkeit.
Baudaten
Architekten: LK Architekten, Köln
Internet:www.lkarchitekten.de
Bauherren: Regina Leipertz und Martin Kostulski
Anzahl der Bewohner: 3
Wohnfläche: 146 qm
Bürofläche: 164 qm
Grundstücksgröße: 96 qm
Ort: Köln
Bauweise: Massivbau mit hinterlüfteter Natursteinfassade
Heizwärmebedarf: 44,5 kWh/qma
Primärenergiebedarf: 51 kWh/qma
Baukosten gesamt: 510.000 Euro
Baukosten je qm Wohn- und Nutzfläche: 1.645 Euro
Energiekonzept: Fernwärmeanschluss, passive solare Gewinne über die verglaste Südfassade
Fertigstellung: 2007
2. Preis: Innenhofbebauung in Köln
Auf den ersten Blick wirkte der Hinterhof im Belgischen Viertel in Köln wenig attraktiv: Ein asphaltierter Bereich diente als Parkplatz, der Rest war mit mehr oder weniger beliebigen eingeschossigen Gebäuden vollgestellt.
Der Bauherr, in diesem Fall ein Immobilienunternehmer, beschloss, den vernachlässigten Innenhof mit einer Wohnanlage aufzuwerten, die sich sowohl im Nutzungskonzept als auch in der Gestaltung von der üblichen Investorenarchitektur abheben sollte.
Das Konzept der Architektin Ute Piroeth sah eine innerstädtische Nachverdichtung mit 14 individuellen Wohneinheiten vor, aufgeteilt in Stadthäuser, in Geschoss- und Maisonettewohnungen. Durch eine differenzierte Höhenentwicklung gelang es der Planerin, den vorhandenen Blockrand geschickt in die Bebauung miteinzubeziehen.
Entstanden ist ein dreiteiliges Gebäudeensemble aus zwei doppelgeschossigen Häusern sowie einem Wohnturm mit vier Etagen, der das Grundstück umschließt und in seiner Mitte einen Hof als gemeinsame Freifläche entstehen lässt.
Baudaten
Architekten: Ute Piroeth Architektur, Köln
Internet:www.piroeth-architektur.de
Ausführungsplanung: ARGE Partner Planungsbüro Michael Heck, Düsseldorf
Bauherr: Hans-Joachim Grunsch (Grunsch Immobilien Consulting GmbH), Düsseldorf
Anzahl der Bewohner je Wohneinheit: 1–3
Wohnfläche je Wohnung: ca. 80–160 qm
Zusätzliche Nutzfläche/Keller: 300 qm
Wohnfläche gesamt: 1.525 qm (aufgeteilt in 14 Einheiten)
Grundstücksgröße: 1.613 qm
Ort: Köln
Bauweise: Massivbau, Fassade im Wärmedämmverbundsystem, extensive Dachbegrünung
Heizwärmebedarf: 70,6 kWh/qma
Primärenergiebedarf: 24,9 kWh/qma
Baukosten je qm Wohn- und Nutzfläche: ca. 1.850 Euro
Energiekonzept: Anschluss an Fernwärmenetz
Fertigstellung: 2007
3. Preis: Townhouse in Hamburg
Für eine Baulücke in Hamburg Ottensen erhielten die Architekten Jan Hinrichs und Frank Nicolovius den Auftrag, ein Stadthaus mit großzügigen Loft-Apartments zu errichten. Für die Planer bot sich damit die Gelegenheit, ihr erstes eigenes Projekt zu realisieren.
Umso schöner war es, dass der private Bauherr den beiden Newcomern nicht nur gestalterisch freie Hand ließ, sondern sich auch sehr großzügig hinsichtlich der Flächenausnutzung zeigte – was der Wohnqualität spürbar zugute kam: So ließen sich beispielsweise eine zweigeschossige Eingangshalle sowie ausgedehnte Lufträume in den Apartments mit einplanen.
Auf der Straßenseite präsentiert sich das Stadthaus in schnörkellos moderner Formensprache und fügt sich nahtlos in die Kubatur der Blockrandbebauung ein. Die unteren beiden Etagen wurden als Sockelzone mit einer dunklen Natursteinverkleidung aus Basaltlava deutlich von der darüber liegenden weißen Putzfassade abgesetzt.
Die beiden obersten Ebenen des sechsgeschossigen Baukörpers treten wie eine Attika hinter die Trauflinie zurück – ein geschickter Schachzug, mit dem die Architekten zwischen den unterschiedlichen Höhen der beiden Nachbarhäuser vermittelten.
Baudaten
Architekten: HinrichsNicoloviusArchitekten, Köln
Internet:www.hinrichsnicolovius.com
Bauherr: Christian Peters, Hamburg
Anzahl der Bewohner je Apartment: 1–4
Wohnfläche: ca. 619 qm
Zusätzliche Nutzfläche: ca. 185 qm
Wohnfläche gesamt: ca. 619 qm
Grundstücksgröße: 270 qm
Ort: Hamburg
Bauweise: Massivbau (Stahlbeton), Wärmedämmverbundsystem; Fassadenverkleidung teilweise Naturstein
Heizwärmebedarf: 58,2 kWh/qma
Primärenergiebedarf: 69,8 kWh/qma
Energiekonzept: Fernwärme
Fertigstellung: 2007
Das Buch zum Wettbewerb
"Die besten Einfamilienhäuser in der Stadt" ist eine ausführliche Dokumentation der 26 besten Wettbewerbshäuser. Das Buch beinhaltet umfangreiches Bild-, Text- und Planmaterial.
Preis: 59,95 Euro
Weitere Informationen unter: www.callwey.de
Oder gleich online bei Amazon bestellen: www.amazon.de