Sanfte Hügel, tiefe Wälder, klare Seen und weite Felder machen die Uckermark vielleicht noch nicht zur norddeutschen Toskana. Doch warum die dünn besiedelte Landschaft im Nordosten Brandenburgs immer mehr zum gefragten Naherholungsgebiet der Berliner wird, leuchtet sofort ein. Viele kommen, um zu bleiben, zumindest auf Zeit. So ging es auch Thomas Kröger, der den herbschönen Landstrich während seines Architekturstudiums kennenlernte und nicht mehr davon loskam.
Selbst für regionale Verhältnisse liegt das Haus abgeschieden und idyllisch in Alleinlage in der Nähe von Blankensee. Wir nähern uns dem Grundstück von der Landstraße aus Templin. Gegenverkehr gibt es keinen, und auch die nächsten Stunden stört kein Auto die Stille. Das Gehöft liegt inmitten eines Bauerngartens und bald auch zwischen ausgedehnten Blühwiesen, wenn der Frühling wieder Fahrt aufnimmt. Weit geht der Blick über die Felder bis zum Horizont, unterbrochen nur durch kleine grüne Inseln, die sogenannten Sölle, meist baumumstandene Kleingewässer, die die Eiszeit hier in die Endmoränenlandschaft gegraben hat. So viel Natur schließt auch Rehe ein, die gern zu Besuch kommen, und sogar ein Wolf wurde schon gesehen.
Mit den Reizen der Umgebung konnte das schlichte Bestandsgebäude allerdings in keiner Weise mithalten. Es war in erbärmlichem Zustand, räumlich verschachtelt, aber wegen der Lage im Außenbereich auch nur innerhalb der Kubatur umzubauen. Thomas Kröger hatte damit kein Problem: "Ich wollte die typologische Einfachheit der Hülle beibehalten, die geschlossene Fassade aber in die Landschaft öffnen." So geschah es, und deshalb stehen Besucher heute vor einem monochromen Langhaus mit schiefergrünem Waschputz und hohem Zinkdach und blicken durch die verglaste Gebäudemitte der Längsseiten gleich wieder hinaus in die Natur.