Im Detail: Schwarze Fassade aus verkohltem Holz
Fassaden aus karbonisiertem Holz halten für mindestens 50 Jahre Nässe und Insekten zuverlässig ab. Das traditionelle Flämmen hüllt Gebäude in mattes Schwarz und integriert sie in die Natur
Dass Anbrennen von Holz dessen Beständigkeit verbessert, hört sich unlogisch an. Tatsächlich aber führt circa 30 Sekunden langes Beflammen zu erhöhter Wetterfestigkeit. Die weichen Schichten werden abgefackelt, die Zellen im festen Holz verschließen sich. Im Resultat wird die Oberfläche dicht, sodass die Planken bei Feuchtigkeit nicht aufquellen können. Auch Insekten und Pilze finden keinen Unterschlupf mehr. Diese in ländlichen Gebieten Europas bekannte, aber kaum noch praktizierte Kulturtechnik kam zuletzt als Idee aus Japan zurück, wo sie Yakisugi heißt (auch bekannt als Shou Sugi Ban). Die Oberfläche der Hölzer, die innen wie außen verwendet werden können, da sie nach dem Ablöschen kaum noch färben, sind im Rohzustand glänzend kohlschwarz, was einen besonderen Oberflächenreiz ergibt. Sie können aber auch gebürstet werden, sodass die Maserung je nach Intensität wieder heller hervortritt. Kundige Zimmerleute können die Versiegelung auf der Baustelle durchführen. Fertig karbonisiertes Holz liefern aber auch Hersteller wie Mocopinus oder Wood of Fire.