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Marmorboden: verlegen, polieren und pflegen

Marmorboden
© AdobeStock / Robert Kneschke
Edel, edler - Marmor. Marmorböden verkörpern Stil und Zeitlosigkeit. Was es bei Einbau und Pflege des Marmosbodens zu beachten gilt und welche Vor- und Nachteile das Material mitbringt.

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Marmor zählt aufgrund seiner besonderen Maserung in Wolken-Optik und seiner glatten und glänzenden Oberfläche zu den edelsten Materialien im Interieur. Bereits ab dem 7. Jahrhundert vor Christus wurde Marmor, der im Erdinneren durch die Umwandlung verschiedener Mineralien durch große Hitze und Druck entsteht, als Baustoff eingesetzt. Heute ist der Naturstein als Waschtische, Treppenbelag oder Werkstoff für Möbeloberflächen und Dekoobjekte gefragt. Und: als Marmorboden.

Die verschiedenen Arten von Marmor

Marmor ist in den unterschiedlichsten Farbnuancen erhältlich. Reiner Marmor ist weiß - Metalloxide wie Graphit oder Kohle färben das Gestein. So entsteht der Naturstein in den Farben Nude, Rot, Gelb, Grün, Braun oder Schwarz vorkommen.

Unterschied: Marmor und Travertin

Auf den ersten Blick können sich die beiden Kalksteine Marmor und Travertin zum Verwechseln ähnlich sehen. Während es sich bei Marmor um ein sogenanntes Umwandlungsgestein handelt, gehört der Travertin zur Gruppe der Ablagerungsgesteine. Der Unterschied: die Porenstruktur. Marmor verfügt über eine dichte Struktur ohne Poren, die ihn härter als den feinporigen Travertin macht. Barfuß erlebt man auf Travertin ein samtiges Gefühl, während der Marmor eher für seine kühle und glatte Oberfläche bekannt ist. Und auch in Sachen Farbgebung gibt es Unterschiede: Travertine kommen in Creme-, Beige- und Brauntönen vor, während Marmor wie erwähnt in dunkleren Nuancen wie Grün, Braun bis Schwarz erhältlich ist.

Marmorboden Badezimmer
Böden aus Marmos sind feinporig und fühlen sich beim Betreten kühl und glatt an.
© AdobeStock / Dariusz Jarzabek

Vor- und Nachteile des Marmorbodens

Vorteile:
Aufgrund ihrer natürlichen Entstehung hat jede Marmorplatte eine individuelle Maserung. In Kombination mit der kristallinen Beschaffenheit und dem besonderen Glanz kann kaum ein anderes Material mit der Eleganz von Marmor mithalten. Die glatte Oberfläche sorgt dafür, dass Sie Marmor leicht reinigen können und Staub und Milben keine Chance haben, sich abzusetzen. Ein Segen für alle Allergiker!

Nachteile:
Wer sein Zuhause mit einem Marmorboden ausstatten möchte, muss etwas tiefer in die Tasche greifen als bei anderen Materialien. Und: Zwar ist ein Marmorboden grundsätzlich leicht zu reinigen, bei starker Beanspruchung muss er jedoch regelmäßig von einem Fachmann poliert werden, da ansonsten matte Stellen entstehen können. Außerdem wichtig: eine gute Oberflächenversiegelung. Fehlt diese, reagiert Marmor mit Säuren äußerst empfindlich, da diese den Kalk im Naturstein zerstören.

Marmorboden verlegen

Das Verlegen eines Marmorbodens verlangt Erfahrung und Expertise. Lassen Sie hier unbedingt einen, auf das Handling des Werkstoffes spezialisierten Fachbetrieb ans Werk. Wichtig: Vor dem Verlegen des Marmorbodens unbedingt sicherstellen, dass Marmorplatten und Untergrund trocken sind (Restfeuchtmessung durchführen, um auf Nummer sicherzugehen!). Für ein gleichmäßiges Ergebnis ist es außerdem wichtig, auf einem ebenerdigen Untergrund zu arbeiten. Ist dies nicht der Fall, passen Sie diesen vorab mit einer geeigneten Bodenausgleichmasse an.

Nach dem Anbringen der Randdämmstreifen an der Wand, der Grundierung des Bodens und dem Auftragen des Natursteinklebers können die Marmorfliesen ins Mörtelbett geschoben werden. Eindrücken, festklopfen, imprägnieren und Fugenmörtel einbringen - fertig! Überschüssiger Fliesenkleber und Fugenmörtel sofort entfernen, um sogenannten Zementschleier zu vermeiden. Bei neu verlegtem Marmor sollten Sie bereits vor dem Verfugen eine geeignete Imprägnierung auf die trockenen! Flächen auftragen, damit das Mittel gut einziehen kann. Je nach Beanspruchung des Bodens alle drei bis fünf Jahre wiederholen, um den Marmorboden bestmöglich zu schützen.

Nach der Verlegung erfolgt in der Regel eine erste Grundreinigung. Je nach Verschmutzung wird der Marmorreiniger hierzu verdünnt oder unverdünnt auf die Platten aufgetragen und nach 15 Minuten Einwirkzeit vorsichtig abgewaschen.

Bodenbeläge: Naturstein Marmor
Marmor ist einer der ältesten Bodenbeläge der Kulturgeschichte.
© Alexandre Zveiger

Übergänge: Grundsätzlich wichtig: Verschnitt nicht vergessen! Für Ecken und Kanten ist es stets von Vorteil, ca. 10 % der Natursteinfliesen als Reserve einzuplanen. Beim Einschieben der Marmorfliesen ins Mörtelbett sollte an den Wänden Platz für eine Dehnungsfuge gelassen werden. Die Übergänge können im Anschluss mit Natursilikon abgedichtet oder mit einer zugeschnittenen Sockelleiste aus Marmorfugen verschlossen werden.

Outdoor Marmor verlegen:
Draußen lassen sich Marmorplatten idealerweise auf Schotter oder Splitt verlegen. Dafür sollte zunächst eine ebenmäßige Fläche geschaffen werden, bevor Sie die Terrassenplatten ausrichten und festklopfen. Mögliche Alternative: eine feste Verlegung mit Einkornmörtel oder das Anbringen durch eine Stelzverlegung.

Marmorboden reinigen und pflegen

Grober Schmutz lässt sich von einem Marmorboden am einfachsten mit einem Besen oder einem Staubsauger entfernen. Reicht "trockene" Reinigung nicht aus, einfach zu lauwarmem Wasser und einem milden Reinigungsmittel greifen. Wichtig: Möglichst wenig Wasser nutzen, um Kalkablagerungen und matte Stellen zu vermeiden. Final gilt es Feuchtigkeitsrückstände mit einem sauberen Tuch entfernen, damit keine Flecken auf der Oberfläche entstehen. Und bei verschütteten Flüssigkeiten? Schnell handeln! Mit einem weichen Lappen abtupfen und anschließend mit Wasser und ein paar Tropfen Marmor-Reiniger säubern und trocken nachpolieren.

Spezielle säurefreie und pH-neutrale Natursteinpflegen entfernen Schmutz und Rückstände schonend und unterstützen gleichzeitig die Langzeitwirkung der Imprägnierung. Scharfe und ätzende Reinigungsmittel können die Oberfläche hingegen angreifen und bleibende Schäden am Stein hinterlassen. Um hartnäckige Flecken zu entfernen, die sich bereits in den Marmor hineingefressen haben, nutzen Sie am besten spezielle Marmorpasten. Stumpfem Marmor kann mit ein wenig geruchs- und farbneutralem Marmoröl und einem weichen Tuch zu neuem Glanz verholfen werden.

Ist der Marmorboden im Garten oder auf der Terrasse verlegt und somit permanenten Witterungsverhältnissen ausgesetzt, ist es wichtig, ihn regelmäßig zu imprägnieren und so die Oberfläche zu schützen. Wer einen Frühjahrsputz plant, sollte auf den Hochdruckreiniger verzichten und dem Winterschmutz lieber mit einer weichen Bürste zu Leibe rücken. Moos und Algen in den Fugen lassen sich mit einem Fugenkratzer vorsichtig entfernen.

Marmorboden
Marmorboden im Wohnzimmer.
© AdobeStock / alexandre zveige

Kratzer im Marmorboden

Ein Stein unter dem Schuh und schon verunstaltet ein Kratzer Ihren Marmorboden? Jetzt heißt es erst mal Ruhe bewahren! Kleinere Kratzer können meist bereits mit einer Politur oder einem Handpoliergeräte (kann im Baumarkt ausgeliehen werden) ausgebessert werden. Bei größeren Flächen empfiehlt es sich einen Fachmann zurate zu ziehen, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.

Kosten eines Marmorbodens

Die Kosten eines Marmorbodens variieren je nach Marmorart, Größe und Stärke der einzelnen Fliesen. Als ungefährer Richtwert lässt sich eine Preisspanne von etwa 50 bis 100 Euro pro Quadratmeter angeben.

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