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Bei den Baukosten geht es um Ihre Finanzen. Deshalb ist es gut zu wissen, was ein Hausbau genau kostet und wofür Sie Ihr Geld ausgeben. Während in der Umgangssprache mit den Baukosten alle Ausgaben gemeint sind, die durch das Bauen verursacht werden, differenzieren Fachleute sehr genau, wofür einzelne Baukosten anfallen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die Beurteilung der Preiswürdigkeit von Bauleistungen. Außerdem haben die Baukosten je nach Verursachung unterschiedliche Bedeutung für die Finanzierung, steuerliche Behandlung und Förderung.
Video: Expertenrat zu Baukosten
Architekt Alexander Schlee von META Architektur erklärt im Video, wie sich Baukosten zusammensetzen.
Baukosten im Überblick
Alle Baukosten, die bei Ihrem Hausbau anfallen, werden gemäß der "Kosten im Hochbau" (DIN 276) aufgeschlüsselt. Sie beziehen sich auf alle Baukosten, die für die Planung und Ausführung von Baumaßnahmen erforderlich sind. Die Gesamtkosten setzen sich aus folgenden Kostengruppen zusammen:
1. Grundstück
2. Herrichten und erschließen
3. Bauwerk - Baukonstruktion
4. Bauwerk - technische Anlagen
5. Außenanlagen
6. Ausstattung
7. Baunebenkosten
Vereinfachte Baukosten
Häufig werden Baukosten für den besseren Vergleich in reduzierter Form angegeben - so auch die Baukosten bei den vorgestellten Einfamilienhäusern der Zeitschrift HÄUSER. Die angegebenen Baukosten beinhalten dann ausschließlich jene Baukosten (inklusive Mehrwertsteuer), welche allein für die Baukonstruktion, also die "Herstellung des Bauwerkes" aufgebracht wurden. Alle weiteren Baukosten, z.B. für das Grundstück und die Erschließung sowie für technische Anlagen (z.B. Heizung, Sanitärobjekte, Armaturen, Küchen) sind darin nicht enthalten. Das gilt auch für das Architektenhonorar. Die Baukosten beziehen sich also allein auf die Wohn- und Nutzfläche. Es ist also Vorischt und Genauigkeit geboten, denn die Frage "Was kostet ein Hausbau" kann vom Bauherren, Firmen und Architekten sehr unterschiedlich beantwortet werden.
Ermittlung der Wohnfläche für die Baukosten
Die Wohnfläche wird auf der Grundlage der Wohnflächenverordnung (WoFlV 2004) ermittelt. Angerechnet wird die Grundfläche aller Räume, "die innerhalb der Wohnung liegen und ausschließlich zu ihr gehören", so auch Bad, Flur Speisekammer. Zum Wohnbereich zählende Balkone, Terrassen oder Loggien werden mit 25 % Gesamtwohnfläche zugeschlagen. Alle Räume, die nicht zum Wohnen genutzt werden, nennt man Nutzfläche. Dazu zählen Keller, nicht ausgebaute Dachräume, Garagen, Abstellräume etc.
So ergeben sich bei einem Haus mit 200 Quadratmetern Wohn- und Nutzfläche und Baukosten für die Konstruktion von 400.000 Euro ein Quadratmeterpreis von 2.000 Euro pro Quadratmeter.
Häuser mit geringen Baukosten
Dass gute Architektur trotzdem nicht unerschwinglich sein muss, zeigen wir Ihnen anhand der Gewinnerhäuser des HÄUSER AWARDS zum Thema "Kostengünstige Häuser". Ihre Baukosten lagen bei unter 1.500 Euro pro Quadratmeter:
1. Preis: Doppelhaus aus Beton in Spanien
2. Preis: Townhaus in Holzrahmenbauweise
3. Preis: Günstiges Ferienhaus am Hang