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Was macht ein Satteldach aus?
Ein Satteldach besteht aus zwei geneigten Dachflächen, die an ihrer höchsten Stelle, dem Dachfirst, miteinander verbunden sind. Das Satteldach liegt dabei in der Form eines mehr oder weniger gleichmäßigen Dreiecks auf den Geschossen des Gebäudes und schließt mit seinem First entweder parallel mit beiden Giebeln ab oder ragt über diese hinaus. Es wird als Sparrendach oder Pfettendach konstruiert, die Dachform hat sich in unseren Breiten über Jahrhunderte hinweg bewährt.
Ihr unschlagbarer Vorteil: Durch die architektonisch einfache Dachkonstruktion des Satteldaches ist eine Fülle an unterschiedlichen Dachneigungen und Traufhöhen möglich. Außerdem ist ein Satteldach sehr witterungsbeständig und muss im Vergleich zum Flachdach oder zum Pultdach beispielsweise nur selten gewartet werden - was schlussendlich auch geringere Kosten bei der Instandhaltung zur Folge hat. Das liegt daran, dass Satteldächer eine weniger große Angriffsfläche für Regen und Schnee bieten und deshalb in Sachen Abdichtung weniger aufwändig sind. Aus diesem Grund bietet es sich in schneereichen Regionen an, auch ein eventuell vorhandenes Carport mit einem Satteldach auszustatten. Manche Bauämter schreiben für Carports sogar ausdrücklich vor, diese mit Satteldächern zu bauen - auch weil in manchen Regionen das Satteldach besser ins architektonische Gesamtbild passt, als ein Flachdach.
Die Neigung beim Satteldach: Was gibt es zu beachten?
Beim Satteldach ist erlaubt, was gefällt. Weit verbreitet sind Satteldächer mit einer Neigung von 38 bis 45 Grad, denn dann bietet das Satteldach ausreichend Platz für einen Dachgeschossausbau. Doch gerade die Möglichkeit, unterschiedliche Neigungen oder Traufhöhen zu planen, lässt das Satteldach je nach Region und Baustil ganz unterschiedlich aussehen. Wo der Wind stark weht und häufig Regenschauer übers Land ziehen ist es sinnvoll, ein Satteldach mit steilem Neigungsgrad zu bauen. So trocknet die Dachfläche schneller, die Nässe hat keine Chance, Schäden am Satteldach anzurichten. Dort, wo es häufig schneit, sollte ein Satteldach dagegen einen eher flachen Neigungsgrad haben. Das soll verhindern, dass Schneemassen unkontrolliert vom Satteldach rutschen.
Eine Dachneigung von höchstens 30 Grad haben so genannte flache Satteldächer. Bei einer Dachneigung von 45 Grad spricht man von einem Winkeldach und als gotisches bzw. altdeutsches Dach wird ein Satteldach bezeichnet, wenn es um 62 Grad geneigt ist.
Nutzung sowie Vor- und Nachteile von Häusern mit Satteldach
Lange wurden Satteldächer als ewig gestrig verschmäht, doch als die in den 60er- und 70er-Jahren beliebten Flachdachbauten große Probleme durch ihre zu Undichtigkeit neigende Dachkonstruktion bekamen, war das witterungsbeständige Satteldach wieder auf dem Vormarsch. Ein weiterer Pluspunkt für das Satteldach: Die rechtwinkligen Dachflächen beim Satteldach sind verhältnismäßig leicht auszuführen. Das spart beim Hausbau bares Geld, weshalb sich auch die Kosten bei Satteldächern meist in Grenzen halten. Außerdem kann der Raum unter einem Satteldach nahezu ohne Einschränkung genutzt werden. Wer beim Dachzimmer nicht auf hohe Möbel unter dem Satteldach verzichten möchte, sollte bei der Hausplanung auf eine besonders flache Dachneigung von etwa 25 Grad setzen.
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