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Der Bungalow ist modern, praktisch und als Bauform wieder im Kommen. Allgemein versteht man unter einem Bungalow ein eingeschossiges Haus. Wer einen Bungalow baut oder kauft, entscheidet sich somit bewusst für ebenerdiges Wohnen. Nach Boomzeiten Anfang und Mitte des 20. Jahrhunderts in den USA und Europa, erlebt der Bautyp Bungalow ein Comeback als Liftstyle-Bauform mit offenen Grundrissen.
Eigenschaften eines Bungalows
Per Definition ist ein Bungalow ein freistehendes, flaches Einfamilienhaus mit nur einem Geschoss. Das wichtigste Stilmerkmal ist, dass beim Bungalow alle Wohnräume auf einer Ebene liegen. Sollte eventuell ein Keller vorhanden sein, wird dieser im Bungalow nicht als Wohngeschoss mitgezählt. Er dient zumeist nur dafür, die Heizung und andere notwendige Hausanschlüsse fern der Wohnräume unterzubringen.
Vielfach wird ein Bungalow auch im allgemeinen Sprachgebrauch mit einem Flachdachhaus gleichgesetzt. Das ist aber nicht richtig. Zwar hat der Großteil der im Bungalow-Stil erbauten Häuser ein Flachdach, ein Bungalow kann aber auch ein Walmdach, Zeltdach oder eine andere Dachform besitzen. Sollte bei einem Bungalow ein Dachgeschoss vorhanden sein, dient es zumeist lediglich als Dachboden und Lagerfläche.
Vorteile
Durch die Konzentration auf eine Ebene können im Bungalow alle Räume stufenlos erreicht werden. Das ist besonders für gehbehinderte und ältere Menschen sowie für Familien mit kleinen Kindern von Vorteil. Selbst vor der Hauseingangstür entfallen häufig die Stufen, was den Bungalow zur Urform des barrierefreien Wohnens macht.
Die Anordnung der Räume nebeneinander erlaubt es außerdem, den Grundriss ganz individuell zu gestalten, da keine tragenden Wände oder die Statik höher liegender Geschosse berücksichtigt werden müssen. Dadurch eignet sich der Bungalow hervorragend für moderne, offene Raumkonzepte.
Außerdem lässt sich mit einem Bungalow Arbeiten und Wohnen ganz einfach unter einem Dach realisieren: Trakte für die Arbeitsräume und für Wohnräume können beim Bungalow ganz klar voneinander getrennt werden. Bungalow-Formen können dabei sowohl rechteckig als auch Z- oder L-förmig sein - Letzteres ist auch unter der Bezeichnung Winkelbungalow bekannt. Die Variantenvielfalt gibt dem Bungalow eine Vielzahl von Einsatzgebieten und Nutzungsformen. So kann der Bungalow sowohl als Stadtvilla als auch als Doppelhaus zum Einsatz kommen. Ein weiterer Pluspunkt für den Haustyp Bungalow sind seine zumeist großen Türen und Fensterfronten. Mit ihnen fällt viel Licht nach innen und werden interessant gestaltete Gärten und Grundstücke Teil des Wohnraumes.
Nachteile
Ein Bungalow braucht viel Grundfläche. Da beim Bungalow die Räume nebeneinander und nicht übereinander angeordnet sind, ist ein großes Grundstück notwendig, um einen Bungalow mit entsprechend viel Nutzfläche bauen zu können. Gerade in Gebieten mit hohen Grundstückspreisen kann das den Preis für einen Bungalow stark ansteigen lassen.
Auch die größere Dachfläche lässt die Baukosten schnell ansteigen. Ein Bungalow hat außerdem gegenüber einem mehrgeschossigen Gebäude ein schlechteres Verhältnis zwischen Wohn- und Außenfläche. In Zeiten der heutigen Energiepreise ist hier der Mehraufwand bei der Wärmeisolierung ein weiterer Baufaktor, der zu bedenken ist.
Trotz der Einschränkungen sind aber auch beim Bungalow Wohnflächen von 120 und mehr Quadratmetern zu einem vertretbaren Quadratmeterpreis realisierbar - und das auch mit einer guten Energiebilanz. Selbst Passivhäuser sind mit dem Bautyp Bungalow möglich.
Fazit
Ein Bungalow ist auf Grund seiner einfachen Bauform ein Haustyp mit einer Vielzahl an Nutzungsarten. Je nach Größe und Ausstattung wird er sowohl als Ferienhaus, Gartenhaus als auch als vollwertiges Einfamilienhaus genutzt – gern auch mit angeschlossenem Büro oder großzügigen Raumfluchten. Von einer einfachen, früher eher ländlichen Bauform hat sich der Bungalow zu einem repräsentativen Haustyp vor allem im städtischen Bereich gewandelt. Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit ist der Bungalow daher wieder zu einer beliebten Bauform geworden.
Geeignet für:
• Familien mit Kind
• Senioren
• Menschen mit Gehbehinderung
• Gartenliebhaber
Entscheidungshilfe: Musterhäuser
Wer gerne testen möchte, ob die Hausform Bungalow überhaupt in Frage kommt, kann bei einigen Anbietern Bungalow-Musterhäuser besichtigen, um dort ein Gefühl für die Raum- und Lichtverhältnisse in Bungalows zu erhalten. Teilweise kann man dort auch Fertighaus-Bungalows probewohnen und so austesten, ob die eingeschossige Bauweise auch im praktischen Gebrauch den eigenen Bedürfnissen entspricht.
Für diejenigen, die einen Neubau planen, halten solche Musterhaus-Ausstellungen eine Vielzahl an Fertighaus-Lösungen parat. Der Vorteil von Fertighaus-Bungalows: Ein Fertighaus ist meist ein Effizienzhaus, denn durch die in den meisten Fällen vorhandene Holzbauweise bringt es bauphysikalische Vorteile mit. Zudem reduziert der Wandaufbau bei Fertighäusern mögliche Wärmeverluste durch die Gebäudehülle, da bei modernen Fertighäusern die Dämmstoffe nicht außen auf die Wand aufgebracht werden, sondern sich im Inneren der Wände befinden. Mit maximaler Dämmung und einer energiesparenden Heiztechnik wird aus einem Fertighaus ein Passivhaus, das komplett ohne bzw. minimalsten Energieaufwand auskommt.
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